Konzertsaison
2006/2007
7. Sonntagskonzert am
04.03.2007
17.30 Uhr
TROMBONISSIMO
das Posaunenquartett
Vier Posaunen treffen auf vier Alphörner –
Alexander´s Ragtime Band trifft auf „Wilhelm Tell“ und „Don Pasquale“
Hörenswert, hochkarätig:
Zwei renommierte Professoren, Werner Schrieter und Henning
Wiegrebe, und ihre langjährigen Weggefährten der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,
Armin Fischer-Thomann und Hans Breika unterhalten Sie auf Ihre ungewöhnliche Weise und zeigen Ihnen nebenbei
die Welt der Posaune von Alphorn bis Barockposaune.
Programm
Daniel Speer (1636-1707) Sonata
Vincent Jehlich (1596-1636) 2 Ricercare
Michael Praetorius (1571-1621) Renaissancetänze
Gioacchino Rossini (1792-1868) Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“
Bernhard Krol (1920) Pezzo armonico
Pause
Gaetano Donizetti (1797-1848) Ouvertüre zu „Don Pasquale“
Irvin Berlin (1888-1989) Alexander´s Ragtime Band
Hermann Studer (1941) Wiegenlied und Abendgebet
Jeffrey Agrell (1948) Gospeltime
Johannes Brahms (1833-1897) Guten Abend, gut’ Nacht
Anspruchsvoll heiteres Musizieren vom Barock bis zu den Gospels.
Zu einigen Komponisten:
Daniel Speer war der Sohn eines Breslauer Kürschnermeisters, verlor jedoch schon als Kind die Eltern und wuchs in einem Waisenhaus auf, aus dem er floh, um ein jahrelanges unstetes Wanderleben zu beginnen. Über diese Zeit liegen keine exakten Informationen vor, doch scheint er u. a. über die Slowakei nach Ungarn und Rumänien gelangt zu sein, was sich aus seinen Kenntnissen der Balkanländer erschließen lässt. Offenbar diente er zeitweilig als Kriegstrompeter und Heerpauker. Warum es ihn schließlich nach Süddeutschland verschlug, ist ungewiss. Gesichert ist erst seine Tätigkeit als Kirchenmusiker ab 1667 in Göppingen, wo er nebenher auch Schulunterricht erteilte. Möglicherweise war er zuvor bereits seit 1664 in Stuttgart und Tübingen tätig gewesen. Da er nun in Göppingen zum ersten Mal in seinem Leben festen Fuß gefasst hatte, konnte er sich neben der Musik erstmals auch seinen literarischen Interessen widmen. In dieser, seiner produktivsten, Zeit entstanden diverse Kompositionen, Schelmenromane und andere literarische Veröffentlichungen. Seine patriotischen Aufrufe gegen die französische Besatzung trugen ihm 1689 eine Festungshaft ein. Nach der Entlassung widmete er sich ausschließlich der Komposition, bis er mit 71 Jahren in Göppingen verstarb.
Michael Praetorius war hochbegabt in seiner Vielseitigkeit: Komponist, Organist, Kapellmeister und Musiktheoretiker. Ihm gebührt das Verdienst, den konzertierenden Stil der damaligen italienischen Musik an seinen Wirkungsstätten populär gemacht zu haben: insbesondere in Dresden, Halberstadt, Wolfenbüttel, Magdeburg, Halle, Leipzig und Nürnberg, wo er u. a. als Organist und Hofkapellmeister tätig war. Sein außergewöhnliches Vorhaben, das musikalische Wissen seiner Zeit vollständig zu dokumentieren und im Druck erscheinen zu lassen, konnte er durch sein rastloses Wanderleben nur teilweise ausführen.
Hermann Studer, ehemals Primarlehrer in Escholzmatt (Schweiz), war für diese Art Musik vielen Alphornbläsern Vorbild. Er hat aus einer Zwangssituation heraus zusammen mit seinem Bruder Gody Kompositionen und Bearbeitungen geschrieben. Beispiel Abendgebet: Stellen Sie sich vor, es wird Abend, die Sonne versinkt langsam am Horizont, die Schatten werden länger, die Vögel geben noch ein letztes Konzert, erste Lichter gehen an, Sie sitzen am Waldesrand, im Garten oder auf einem Berggipfel, atmen die Stille in sich hinein und kommen zur Ruhe. Sie halten Rückblick auf den Tag und danken für alles, was Ihnen das Leben geschenkt hat und noch schenken wird. In die Stille hinein fließen von einer fernen Höhe sanft, einfühlsam und doch nahe die klaren und hellen Urtöne des Alphorns über die Halden und Matten zu Ihnen. So beginnt das eher selten geblasene „Abendgebet“ mit einem einleitenden Rückblick auf den Tag, führt weiter zu einem andächtigen, meditativen Mittelteil und schließt mit der freudigen Erwartung des kommenden Tages.
Jeffrey Agrell ist Professor an der Universität Iowa (USA), wo er Horn und Kammermusik unterrichtet und das Hornensemble leitet. Er ist auch Mitglied des Iowa Brass Quintet. Der Absolvent des St. Olaf College (Bachelor of Arts) schloss an der Universität Wisconsin-Madison mit dem Konzertexamen (Master of Music) für Horn ab. Perfektionierte sich am Institut de Hautes Etudes Musicales in Montreux und am Konservatorium Basel in der Schweiz. Er spielte in der U.S. Army Band von 1970 bis 1973, als stellvertretender Solist im Luzerner Symphonieorchester (Schweiz) von 1975 bis 2000 und trat als Kammermusiker mit diversen Ensembles in ganz Europa auf. Als sehr aktiver Autor kann er auf über fünfzig Artikel zurückblicken. Als Komponist und Bearbeiter betätigte sich Jeffrey Agrell schon in seiner Studienzeit. In den 80er Jahren spielte er auch Jazzgitarre und elektronische Musik. Seit 1990 erhält er regelmäßig Kompositionsaufträge; seine Werke werden auf CDs eingespielt und national und international von Rundfunk und Fernsehen übertragen. Viele seiner Kompositionen werden für Wettbewerbe und Festivals veröffentlicht und gespielt.
Trombonissimo ist ein Musiker-Ensemble, das sich aus der Posaunengruppe der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zusammensetzt. Um neben dem Orchesterspiel auch intensiv die Kammermusik zu pflegen, wurde 1990 das Posaunenquartett gegründet. Zahlreiche Konzerte, auch bei namhaften Festivals, belegen das Interesse, das der Formation seitens der Konzertveranstalter, des Publikums und der Presse zuteil wird.
Werner Schrietter, geb. 1955 in Aalen. Studium bei Prof. Paul Schreckenberger an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim; Stipendiat der ,,Studienstiftung des Deutschen Volkes"; 1976-77 Mitglied des Bundesstudentenorchesters. Seit 1978 Soloposaunist der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Mitwirkung als Basstrompeter bei den Bayreuther Festspielen.
Armin Fischer-Thomann, geb. 1959 in Kreßberg-Selgenstadt; Studium bei Prof. Martin Göß an der Musikhochschule Würzburg. Weitere Studien bei Prof. Paul Schreckenberger Seit 1984 stellvertrerender Soloposaunist der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Mitwirkung bei verschiedenen Blechbläserensembles Mitglied des Ensembles Musica Avantgarde; Dozent an der Pfälzischen Musikakademie, Speyer
Henning Wiegräbe, geb. 1968 in Neustadt/Weinstraße. Studium bei Prof. Ehrhard Wetz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Hamburg. Meisterkurse bei Prof. Branimir Slokar und Christian Lindberg. Mitglied des Bundesjugendorchesters. Seit 1990 Wechselposaunist bei der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Kammermusiktourneen in die Schweiz, nach Frankreich und nach Brasilien. Dozent an der Musikhochschule des Saarlandes, Saarbrücken
Hans Breika, geb. 1958 in Temeschburg. Studium an der Musikhochschule Freiburg ; Mitglied des Ensembles "Das Freiburger Consort.." 1984 zweiter Preis beim Internationalen Wettbewerb für Blechbläser in Bares/Ungarn mit dem Freiburger Posaunenquartett. Seit 1985 Bassposaunist der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Hier können Sie das Programm herunterladen.
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