Konzertsaison
2005/2006
1. Konzert am 02.10.2005
17.30 Uhr
Parnassi musici
Von Bach selbst wurde das Stück als Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal
mit 2 Manualen bezeichnet. Das Werk wurde 1741 als „Klavierübung IV. Teil“ gedruckt.
Benannt wurde es
nach dem Komponisten und Cembalisten Johann Gottlieb Goldberg, einem Schüler Bachs.
Diese Bearbeitung für ein großes Barockensemble durch Parnassi musici ist nach denen von Dmitri Sitkovetski
und Bernard Labadie die dritte ihrer Art.
Sie orientiert sich weniger an einer punktgenauen Übertragung der Vorlage als an einer barocken
kammermusikalischen Realisierung, wie sie Bach selbst für dieses Ensemble geschrieben haben könnte. Den
spieltechnischen Eigenheiten der einzelnen Instrumente wurde dabei sowohl in der Stimmführung als auch in
der Besetzung Rechnung getragen. Es spricht daraus rein lustvoller, aus der täglichen Praxis kommender
Umgang mit Musik, wenn die zarte Melodie der Aria zu Beginn durch die Flöte einen größeren Atem erhält
oder der Unisono-Kanon (Var. 3) durch 2 Melodie-Instrumente (Geige, Flöte) plastischer dargestellt wird,
als das auf einem Cembalo überhaupt möglich wäre.
Dass das Ensemble trotzdem – oder gerade deswegen – großen Respekt vor dem Komponisten Bach hat,
zeigt die symbolische Geste am Ende: die Reprise der Aria wird vom Cembalo solo gespielt, der Kreis zum
originalen Vorbild ist geschlossen.
Acht Musiker, Mitglieder des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden, spielen auf historischen Instrumenten:
Gunhild Ott, Traversflöte,
Margaret MacDuffie, Barockvioline,
Matthias Fischer, Barockvioline,
Wolfgang Wahl, Barockviola,
Stephan Schrader, Barockcello,
France Beaudry-Wichmann, Gambe und Violone,
Hubert Hoffmann, Laute,
Martin Lutz, Cembalo. |