Von Busch Hof Konzertant - Konzerte in Freinsheim

Achtung!, Archivseite
zur neuen Seite
gelangen Sie hier



kont@kt  
Anfahrt  
Impressum  
  

HOME  ::   ORT  ::   KONZERTARCHIV  ::   Busch-Hof Consort

 
 
 

Konzertsaison 2005/2006

5. Sonntagskonzert am 26.03.2006
      17.30 Uhr

Französische Impressionen

Trio Flöte/Harfe/Bratsche
Christiane Palmen (Flöte), Maria Stange (Harfe) und Roland Glassl (Viola) spielen:

Arnold Bax (1883-1953)
„Elegiac Trio“

André Caplet (1878-1925)
„Divertissement à la française“ für Harfe solo

Arthur Honegger (1892-1955)
„Danse de la chèvre“ für Flöte solo

Jules Mouquet (1867-1946)
„La flûte de pan“ op. 15, Sonate für Flöte und Harfe
 
Pause
 

Tore Takemitsu (1930-1996)
„And then I knew ´twas wind“ für Flöte, Harfe und Bratsche

Henry Vieuxtemps (1820-1881)
Capriccio für Bratsche solo

Claude Debussy (1862-1918)
"Syrinx" für Flöte solo
Sonate für Flöte, Harfe und Bratsche

Christiane Palmen machte schon früh beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“ durch mehrere 1. Preise sowohl in der Solowertung, als auch im Ensemble auf sich aufmerksam.
In jungen Jahren sammelte sie bereits Orchestererfahrung in verschiedenen Jugendorchestern, bei denen sie auch als Solistin auftrat. Nach dem abermaligen Gewinn des Bundespreises in der Solowertung entschloss sie sich zum Musikstudium bei Professor Rütters an der Folkwanghochschule in Essen. Schon während der Studienzeit wurde sie häufig zu Rundfunkaufnahmen beim Deutschlandfunk und WDR eingeladen und war mehrere Jahre als Soloflötistin des Folkwangkammerorchesters – auch als Solistin – tätig. 
Sie gewann nicht nur den Hochschulwettbewerb und den Folkwangpreis, sondern auch die Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“. Ein Meisterkurs bei Peter-Lukas Graf rundete ihre Ausbildung ab, das Konzertexamen bestand sie mit Auszeichnung. In direkter Folge wurde sie 1. Soloflötistin der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Durch den Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs und die Aufnahme in die Künstlerliste des Deutschen Musikrates konnte sie sich weiter als Solistin profilieren. 

Maria Stange wurde 1965 in Ludwigshafen am Rhein geboren, wuchs in Neustadt a. d. Weinstrasse auf und erhielt zunächst Klavier- und Violinunterricht. Nach einjährigem Unterricht auf der Harfe wurde sie 1984 Studentin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Professor Therese Reichling. Nach einem Gaststudium in Paris bei Frédérique Cambreling legte sie 1996 das Konzertexamen „mit Auszeichnung“ ab. Meisterkurse bei Edward Witsenburg, Holland, und Robert Aitken, Kanada, gaben ihr wichtige Impulse. 
Bereits während des Studiums wurde sie als Solistin, Ensemble- und Orchestermitglied zu zahlreichen Konzerten engagiert, die sie u. a. in das europäische Ausland und nach Kanada, Brasilien, USA und Australien führten, mit Ensembles wie dem Mandelring Quartett, der Badischen Staatskapelle, dem SWR- Sinfonieorchester Baden-Baden/Freiburg und dem Hessischen Rundfunk. 
Diese Tätigkeiten beinhalteten die Mitwirkung bei verschiedenen Festivals wie z.B. den Salzburger Festspielen und den Berliner Festwochen. Es folgten zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen bei Rundfunkanstalten in Deutschland und beim BBC/London sowie die Mitwirkung bei Uraufführungen von Komponisten wie Wolfgang Rihm, Kaija Saariaho, Michael Obst, Vinko Globokar, Michael Reudenbach, Marc André, Braxton Blake, Paul Angerer, John Glesnek Mortimer, Bernd Franke u.a.

Der 1972 in Ingolstadt geborene Musiker Roland Glassl stammt aus einer Geigenbauerfamilie und spielt auf einem 1998 von seinem Vater gebauten Instrument. Er hat als Preisträger vieler nationaler wie internationaler Wettbewerbe auf sich aufmerksam gemacht. Dabei ragt vor allem sein 1. Preis – als erster Deutscher überhaupt – beim „Lionel Tertis International Viola Competition“ in England heraus, bei dem ihm zusätzlich auch der „Peter Schidlof Prize“ für den Finalisten mit dem schönsten Ton verliehen wurde. Weitere Erfolge waren u. a. der Gewinn des 
1. Internationalen Viola Wettbewerbes in Wien, der 2. Preis beim „Primrose International Viola Competition“ in Guelph/Kanada, der 1. Preis beim Viola-Wettbewerb der Deutschen Viola-Gesellschaft in Celle, sowie der 1. Preis beim „Washington International Competition for strings“. Diese Erfolge führten zu Konzerten in Deutschland, USA, Kanada, Italien und England, einschließlich seines Solodebüts in der Wigmore Hall in London mit seiner Pianistin Shao-Yin Huang. 
Als Kammermusikpartner spielt er mit Künstlern wie Leon Fleischer, Miriam Fried, Michael Tree, Walter Nothas, Atar Arad, Shigeo Neriki, Hariolf Schlichtig und dem Avalon String Quartet. Roland Glassl unterrichtet seit 2003 Viola an der Musikhochschule Stuttgart. 
Ab Herbst 2004 hat er die Nachfolgeprofessur von Tabea Zimmermann an der Musikhochschule Frankfurt angetreten.

Zum Programminhalt
„Die Musiker sind dazu ausersehen, den ganzen Zauber einer Nacht oder eines Tages, der Erde oder des Himmels einzufangen. Sie allein können ihre Atmosphäre oder ihren ewigen Pulsschlag erwecken.“ Diese Worte von Claude Debussy fassen die Idee des heutigen Konzerts treffend zusammen. Die aparte Instrumentenkombination von Flöte, Harfe und Viola ist geradezu prädestiniert für einen Ausflug in die Natur, zu Hirten und Nymphen. Und genau in solche Welten entführen die Kompositionen. Direkt nach Arkadien verweisen Mouquets „La flûte de pan“ u. Debussys „Syrinx“. Die Landschaft Arkadien im Süden Griechenlands war in der Antike zu einem verklärten Sinnbild von ungestörter Natur und Harmonie geworden. In der Mythologie gesellen sich zu den Hirten zahlreiche Wesen wie Nymphen und andere Naturgeister. Zu den berühmtesten Dichtungen dieser Art zählen Vergils „Hirtengedichte“. Erneut aufgegriffen wurden die faszinierenden Bilder in der Renaissance und später in der Romantik. Um die Wende zum 20. Jahrhundert waren Rückbezüge auf die Antike ebenso modern wie das Einbeziehen von Stilelementen außereuropäischer Kulturen. In diese Zeit fällt die Entstehung der meisten Werke des heutigen Programms. Neben direkten Verweisen auf Arkadien spielen Naturbilder, wie in Honeggers „Danse de la chèvre“ und Takemitsus „And then I knew 'twas Wind“ eine bedeutende Rolle. Aber auch in Debussys Sonate für Flöte, Harfe u. Viola fühlt sich der Hörer in malerische Landschaften versetzt, worauf die Bezeichnung des 1. Satzes „Pastorale“ hindeutet. 

Arnold Bax wurde 1883 in einem Londoner Vorort geboren und wuchs in einer wohlhabenden, kulturell interessierten Familie auf. Starke Prägung erfuhr Arnold Bax durch seine Liebe zu Irland und zu den Dichtungen von William Butler Yeats. Zeit seines Lebens faszinierte ihn die keltische Kultur. Aus diesen Emotionen heraus entstand auch sein „Elegiac Trio“, das er Freunden widmete, die nach der Revolution 1916 von Engländern hingerichtet worden waren. Die Harfe, das Instrument der Kelten, entfaltet zusammen mit Flöte und Viola ein intensives Stimmungsbild.

In den engen Kreis um Debussy ist der französische Komponist und Dirigent André Caplet einzuordnen. Er ging in erster Linie durch zahlreiche Orchestrierungen von Werken Debussys, wie beispielsweise von „Children’s Corner“ u. Teilen der „Suite bergamasque“, in die Musikgeschichte ein. Sein „Divertissement à la française“ für Harfe solo bedient sich der Manier französischer Cembalo-Kompositionen, wie man sie von Rameau oder Couperin kennt. 

Als Sohn Schweizer Eltern wurde Arthur Honegger 1892 in Le Havre geboren. Obwohl er ab 1911 in Paris lebte, behielt er die Schweizer Staatsbürgerschaft bei, und sein Bildnis ziert noch heute die 20-Franken-Banknote. 1918 schloss er sich mit Milhaud, Poulenc, Tailleferre, Auric und Durey zur „Groupe des Six“ zusammen, die zum Ziel hatte, ein Gegengewicht zu deutschromantischen Tendenzen (Wagner) und zum Impressionismus (Debussy) zu bilden. Im folgenden Jahr entstand „Danse de la chèvre“, das René Le Roi gewidmet ist und sich zu einem der wichtigsten Werke für Flöte solo entwickelt hat.

Jules Mouquet, 1867 in Paris geboren, wirkte als Prof. für Harmonielehre am Pariser Conservatoire. In mehreren seiner Kompositionen beschäftigte er sich mit Themen aus der griechischen Mythologie, so auch in „La flûte de pan“, original für Flöte und Orchester. Sowohl die Ursprungsfassung als auch die Bearbeitung für Flöte und Harfe setzen Bilder aus Arkadien sehr plastisch in Musik um. Den drei Teilen liegen Gedichte aus der griech. Antike zugrunde. In „Pan et les bergers“ („Pan u. die Schafhirten“) des Dichters Alcäus wird Pan aufgefordert, ein süßes Lied zu singen und auf seiner Flöte zu spielen. Der pastorale Charakter der Musik ist nicht zu überhören. Anythe von Tegea, in der Antike gelegentlich als „weiblicher Homer“ bezeichnet, ist Autorin des Gedichtes, das im 2. Teil „Pan et les oiseaux“ („Pan und die Vögel“) vertont ist. Die Flöte imitiert hier täuschend echt die Vogelstimmen. Aus der Feder des berühmten Philosophen u. Dichters Platon stammt das Gedicht des letzten Teils „Pan et les nymphes“ („Pan u. die Nymphen“). Nun spielt Pan virtuos den Nymphen zum Tanze auf.

Eine andere Art der Naturvertonung realisierte der japanische Komponist Toru Takemitsu, der sich in mehreren seiner Werke mit den Elementen Wasser und Wind auseinander setzte. Der Titel „And then I knew 'twas wind“ ist einem Gedicht der Amerikanerin Emily Dickinson entnommen. T. sagte selbst über sein Werk: „Es handelt von den Spuren des Windes in der Natur und in der Seele, im Unbewussten also, das hier auch als „Traum“ bezeichnet werden könnte und wie der Wind unsichtbar und ohne Unterlass das menschliche Bewusstsein durchzieht.“ Es entstand 1992, ist dem Flötisten Aurèle Nicolet gewidmet und steht in enger Tradition zu Debussys Tonsprache.

Sowohl Meditativität als auch Virtuosität kennzeichnen das „Capriccio“ für Viola solo des belgischen Komponisten und Violinisten Henry Vieuxtemps. Neben seiner Heimat Brüssel zählte auch der Zarenhof Nikolaus I. in St. Petersburg zu den künstlerischen Stationen. Er schrieb technisch sehr anspruchsvolle Literatur für Violine und war auch als Lehrer erfolgreich, so gehörte beispielsweise Eugène Ysaye zu seinen Schülern.

Mit den beiden Kompositionen von Claude Debussy stehen am Ende des Konzerts zwei Klassiker für die Besetzung mit Flöte solo beziehungsweise Flöte, Harfe und Viola. Das Solostück erzählt die Geschichte der arkadischen Nymphe Syrinx, die sich, von Pan bedrängt, in ein Schilfrohr verwandelt. Auch wenn die in der letzten Schaffensperiode Debussys entstandene Sonate für Flöte, Harfe und Viola nicht direkt auf Naturidyllen Bezug nimmt, so gipfelt in ihr dennoch der pastorale Ausdruck.
Debussy zeichnet ein subtiles Stimmungsbild voller Farbigkeit.

Roland Glassl ,  Viola

Christiane Palmen und Maria Stange

Roland Glassl,  Viola

Programm als .pdf (236 KB)

Hier finden Sie weitere Konzerte:

Konzertsaison 2005/2006

Jubiläumskonzert
Mozart Open Air
08.07.2006 Sonntag

Faust Quartett &
Volkmar Lehmann  
11.06.2006 Sonntag

BRASSerie
14.05.2006 Sonntag  
Matinée

Französische Impressionen
26.03.2006 Sonntag

Duo-Abend -  Ari Rasilainen
05.02.2006 Sonntag

Klavierabend - Thomas Duis
22.01.2006 Sonntag

Calmus Ensemble Leipzig
    20.11.2005 Sonntag

Benefizkonzert
01.11.2005 Sonntag

Parnassi musici
02.10.2005 Sonntag

Mit Pauken & Trompeten
04.09.2005 Kinderkonzert
 

aktuelle Konzertsaison

Eintrittspreis € 14
(Schüler/Studenten € 8)

Vorverkauf/Kartenvorbestellung:
Touristinformation i-Punkt,
Hauptstr. 2,  Freinsheim
Tel. 0 63 53 – 98 92 94,
Fax 0 63 53 – 98 99 04 und
Restaurant „Von-Busch-Hof“,
Von-Busch-Hof 5, Freinsheim
Tel. 0 63 53 – 77 05,
Fax 0 63 53 – 37 41

 

 

Programm als .pdf (236 KB)

 

   © Von-Busch-Hof "Konzertant" e.V. •  Kontakt@Von-Busch-Hof-Konzertant.de